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Positionspapier der Fachschaft Sport des Theresianum-Gymnasiums Mainz

Die Corona-Pandemie beeinflusst auch weiterhin den Sportunterricht an deutschen Schulen. Die Fachschaft Sport des Theresianum-Gymnasiums in Mainz hat zur aktuellen Situation des Sportunterrichts dazu ein Positionspapier veröffentlicht, welches Sie im Original hier als PDF herunterladen können.

Den Text des Positionspapiers möchten wir Ihnen als Diskussionsbeitrag gerne vorstellen. Sie finden ihn nun folgend. Für den Inhalt ist der Autor Thomas Biewald verantwortlich.


Positionspapier der Fachschaft Sport zu Perspektiven des Sportunterrichtes in Zeiten der Corona- Pandemie 

Liebe Eltern! 

Es ist aktuell wichtig, wie nie, dass sich Schülerinnen und Schüler bewegen. Organisierter Sport, sowohl als Schulsport als auch als Vereinssport, ist bis auf ganz wenige Ausnahmen nun schon seit einiger Zeit nicht mehr möglich. Der Alltag der meisten Kinder und Heranwachsenden ist in den letzten Wochen geprägt von Inaktivität, hohem Medienkonsum und sitzenden Tätigkeiten auch und besonders im Online-Unterricht. Soziale Kontakte im Privaten werden mehr und mehr eingeschränkt. Einige Kinder durften aus Angst vor Ansteckung die Wohnung kaum noch verlassen. Diese Bewegungsarmut kann erhebliche Konsequenzen auf physischer als auch psycho-sozialer Ebene nach sich ziehen. 

Wir als Fachschaft Sport diskutieren intensiv, wie sich die Schülerinnen und Schüler zuhause in ihrer „Freizeit“ sinnvoll und sicher bewegen und sportlich betätigen können. Insbesondere fragen wir uns, wie professionelle sportpädagogische Anleitung insbesondere hinsichtlich der Vermeidung von Überforderung, Fehlbelastungen und Verletzungen erfolgen kann. 

Wohl wissend, dass hierzu – gerade jetzt in der kalten und dunklen Jahreszeit – ein hohes Maß an Eigenmotivation und Selbstdisziplin erforderlich ist, wollen wir den Kindern und Jugendlichen regelmäßig Bewegungsangebote machen, die idealerweise im Freien an der frischen Luft durchgeführt werden sollten. Auch sollten die Bewegungsangebote nicht dazu führen, dass die aktuell ja viel zu hohe „Bildschirmzeit“ zusätzlich verlängert wird. Auch wollen wir den Kindern und ihren Familien die Freude am – möglichst gemeinsamen – Sporttreiben nicht durch zusätzlichen Leistungsdruck durch den Zwang zur Notengebung nehmen. 

Folgende Bewegungsangebote sollten möglichst „outdoor“ genutzt werden: 

  • Wir schlagen für alle Jahrgangsstufen das Programm „Jogging und Parkbank-Workout“ vor. Sie finden eine gute Anleitung unten in der Linksammlung. 
  • Für die Jahrgangsstufen 5 und 6 gibt es zukünftig ein „Video der Woche“ mit Bewegungsideen für verschiedene Sportarten wie Jonglieren, Rope-Skipping, Fußball, Mountainbiken usw. 
  • In einem Trainingstagebuch können die Kinder Ihre Aktivitäten dokumentieren. Eine einfach zu bedienende Vorlage finden Sie ebenfalls im Anhang. Die jeweiligen Sportlehrerinnen und Sportlehrer der Klassen und Kurse geben gerne regelmäßig Rückmeldung hinsichtlich der Umfänge, Intensitäten und Leistungsentwicklung. 

Die von vielen Kindern und Jugendlichen vermissten Gemeinschaftserlebnisse können diese Angebote aber nur unzureichend ersetzen. Wir sind uns dessen bewusst. Auch weigern wir uns, die aktuelle Situation als „Neue Normalität“ anzuerkennen. Wir hoffen, dass so schnell wie möglich den Kindern und Jugendlichen auch in Rheinland-Pfalz wieder organisierte Bewegungsangebote gemacht werden können. 

Dass in Rheinland-Pfalz ein so umfangreiches Sportverbot gilt, ist keineswegs “alternativlos” wie politisch und medial suggeriert wird. Das Land Berlin ermöglicht es weiterhin in der aktuell gültigen SARS-CoV-2-Infektionsschutzmaßnahmenverordnung vom 09.01.2021, dass Kinder bis 12 Jahren in Gruppen bis 10 Personen angeleiteten Außensport betreiben dürfen. 

Wir als Fachschaft Sport würden uns freuen, wenn es z.B. möglich wäre, an unserer Schule eine tägliche freiwillige Sportstunde in festen Kleingruppen unter der Beachtung der Abstands- und Hygieneregeln durchzuführen. 

Sport ist unserer Meinung nach nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung. Es wäre tragisch, wenn unseren Schülerinnen und Schülern insbesondere aus bewegungsfernen Familien auf Dauer die Möglichkeiten genommen werden, sich zu bewegen, ihre physische und psycho-soziale Gesundheit und kognitive Leistungsfähigkeit zu stärken, sich zu erholen und zu entspannen. 

Für die Fachschaft Sport verbleibe ich 

Mit sportlichen Grüßen 
Thomas Biewald